Krvavec. Eine halbe Autostunde von der slowenischen Hauptstadt Ljubljana entfernt fanden vom 14. bis 18. Februar die FIS Telemark Junioren-Weltmeisterschaften statt. Das Bergdorf Krvavec war zum ersten Mal Schauplatz der Titelkämpfe der U21-Junioren. Der Deutsche Skiverband (DSV) nominierte insgesamt drei junge männliche Athleten für die Wettbewerbe, darunter Max Sautter vom TSV Eningen und der für den VfL Pfullingen startende Louis Uber. Sie sollten zusammen mit dem Badener Christoph Frank (Ski Club Kandel) für Deutschland um Edelmetall kämpfen.
Gleich im ersten Wettbewerb konnte Louis Uber seine starke Form aus den vorweg gegangenen Weltcuprennen bestätigen und errang die Bronzemedaille im Classic. Nach einer fehlerfreien Fahrt nahm er zunächst in der Leaderbox Platz und konnte nur noch von den beiden Franzosen Theo Sillon und dem späteren Weltmeister Noe Claye von der Spitzenposition verdrängt werden. Claye verteidigte somit erfolgreich seinen Titel aus dem Vorjahr. Max Sautter fuhr trotz mehrerer Strafsekunden am Sprung noch den 13. Rang ein.
Am zweiten Tag stand der Mixed Team Parallel Sprint auf dem Programm. Hier ging Louis Uber zusammen mit Christoph Frank und Anne Kessler für Deutschland an den Start. Im Halbfinale fehlte der Mannschaft das entscheidende Quäntchen Glück. Sowohl Uber als auch Frank stürzten in ihren Läufen in Führung liegend. So konnte Norwegen ins Finale einziehen und dem deutschen Team blieb nur das kleine Finale um den dritten Platz. Dort holten sie sich verdient die erhoffte Medaille.
Die nächste Entscheidung fiel am Samstag im Einzel-Parallelsprint. Schon in der Qualifikation untermauerte Uber seine Ambitionen auf Gold mit der Laufbestzeit. Seine Teamkollegen Christoph Frank (Rang 3) und Max Sautter (Rang 13) platzierten sich in der Qualifikation ebenfalls aussichtsreich. Sautter konnte seinen Gegner Noe Claye (Frankreich) im Achtelfinale durch eine beherzte Fahrt lange Zeit unter Druck setzen. Am Ende setzte sich jedoch der Classic-Weltmeister durch und entschied das Heat für sich. Sautter beendete den Wettbewerb somit auf Rang 9. Dass ein Parallelwettbewerb seine eigenen Gesetze hat, musste Louis Uber bei seinem Heat gegen den Japaner Kishu Anada schmerzhaft erfahren. Nach einem Fahrfehler des 17-jährigen Reutlingers konnte der Japaner im Flachstück mehr Geschwindigkeit in den 360°Kreisel und die anschließende Skatingstrecke mitnehmen und warf somit den Titelverteidiger aus dem Wettbewerb. Das Ausscheiden im Viertelfinale bedeutete für Uber Rang 5. Alle Medaillenhoffnungen ruhten nun auf dem verbliebenden DSV Athleten Christoph Frank. Er zeigte sich unbeeindruckt von der ruppigen Piste und dem drehenden Lauf. Mit furiosen Fahrten kämpfte er sich vor bis in das Finale gegen den Franzosen Adrien Etivent. Dieses entschied Frank ebenfalls für sich und feierte mit der Goldmedaille den größten Erfolg seiner Karriere.